Die Aromatherapie gehört teilweise in die Phytotherapie und beschäftigt sich hauptsächlich mit den ätherischen Ölen. Ihr Ursprung geht auf die ältesten Heilpraktiken der Menschheit zurück. Die Pflanzen, aus denen das ätherische Öl gewonnen wurde, wurden schon Tausende von Jahren genutzt, bevor die Technik die Destillation erfunden hat.
Ätherische Öle sind leicht flüchtige, stark riechende und lipophile (fettlösliche) Substanzgemische von leicht- bis dickflüssiger, öliger Beschaffenheit. Sie kommen in fast allen Pflanzenteilen vor, wobei ihr Anteil in den einzelnen Pflanzenteilen stark differenziert. Aber auch zwischen einzelnen Pflanzen schwankt der Gehalt und die Qualität der gewonnen Öle in Abhängigkeit vom Standort, der Wachstumsphase und der Bodenbeschaffenheit.
Jedes ätherische Öl hat eine andere Zusammensetzungen mit unterschiedlichen Anteilen der Inhaltstoffe. Die Inhaltstoffe wirken in einer komplexen Zusammensetzung, die bis zu 50 Einzelbestandteilen enthalten kann. Diese verschiedenen Bestandteile haben verschiedenen Wirkungsweisen und Eigenschaften.
Obwohl die Wirkungen ätherischer Öle starke Unterschiede zeigen, haben sie folgende gemeinsame Eigenschaften:
Bei örtlicher Anwendung auf der Haut / Schleimhaut wirken sie stark durchblut-ungsfördernd, es kann ein Gefühl von Wärme bis hin zum Brennen erzeugt werden. Bei einer entsprechenden Menge, Konzentration und Wirkungsdauer kann es zu Entzündung bis hin zu Nekrosen führen (Senföl). Die so erzeugte Hyperämie überträgt sich reflektorisch über die Headschen Zonen, auf die in Korrelation ( Wechselbeziehung ) stehenden Innenorgane. Durch den allgemeinen Umstimmungseffekt wird das erkrankte Körperorgan entweder stimuliert oder sediert. Sekretikonen können gesteigert oder normalisiert werden.
In geeigneter Konzentration können ätherische Öle therapeutisch als Antiphlogistica eingesetzt werden.
Mentholhaltige ätherische Öle können durch isolierte Reizung der Kältenerven ein Kältegefühl erzeugen.(Pfefferminze).
Bei innerlicher Einnahme (z. B. Tee, Tinktur) regen sie die Sekretion der Verdauungsorgane an. Der Appetit wird gesteigert, die Resorption des Nahrungsbrei verbessert, die Darmpassage beschleunigt bzw. normalisiert. Bei Aufstoßen, Meteorismus, Kolik, entzündlicher Hyperämie des Darms und der Darmschleimhaut wirkt die Gruppe der Carminativa (4Winde-Tee: Kümmel, Fenchel, Anis) antiphlogistisch.
Da ätherische Öle auch eine desinfizierende Wirkung haben, wirkt sich das günstig auf die Darmzustände aus. Knoblauch mit seinen ätherischen Ölen wirkt hier als Heilpflanze bei Fäulnis-Dyspepsin hervorragend. Weitere Heilpflanzen sind unter anderem Bibernelle, Kalmus und Angelika. Eine besondere Erwähnung bedarf die Pfefferminze, die beruhigend und ausgleichend bei Magen-Darmverstimmungen wirkt und zudem ein cholagoges und choleretisches Mittel ist. So kann sie bei Störungen der Gallensekretionsstörungen – die sich meist als Darmbeschwerden äußern oder Ausdruck einer starken Leberbelastung sind - eingesetzt werden.
In meiner Praxis kombiniere ich die Aromatherapie mit anderen Behandlungsformen, was in vielen Fällen zu einem besseren ansprechenderen Hauptverfahren hilft.